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fen und Körpern. Dieß heißt die natürliche over phy,
sikalifche Erdbeschreibung, so genannt von der Phy-
sik oder Naturkunde. 3) In Ansehung der menschlichen
Einrichtungen und Emtheilungen in Länder, Staaten, Ne-
gierungsformen und dergl. Die heißt die politische Erd-
beschreibung; so genannt von der Politik oder Staats--
verfassangslehre. Die letztere pflegt man auch besonders
Erdbeschreibung oder Geographie zu nennen.
9. Die mathematische Erdbeschreibung.
Erde ist beinahe kugelrund, dieß weiß man aus
dem Schatten, den sie bei Mondfinsternissen auf den Mond
wirft, schließt es aus der Aehnlichkeit mit andern Welt-
körpern und manchen andern Gründen; auch hat man sie
mehrmals umschifft. Die Oberfläche der Erde soll be-
tragen 9,238,000 Quadratmcilen, d. h. solche Landesstücke
welche eine deutsche Meile lang und eben so breit sind;
also ein regelmäßiges Viereck öder Quadrat bilden. Der
Umfang wird zu 6400 Meilen angenommen; und der
körperliche Inhalt zu 2036,625,021 Knbikmeilen, d.
h. man könnte so viel Würfel aus derselben bilden, wo je-
der eine Meile lang, breit und dick wäre. Dieser unge-
heuere Körper bewegt sich in seiner vesten Bahn regelmäßig
so fort, daß er sich jedes Mal in 24 Stunden ein Mal um
sich selbst herumdreht und durch 565 solcher Umdrehungen
seinen Weg um die Sonne vollendet. Die erste Umdre-
hungszeit nennen wir einen Tag, in welcher Zeit die Erd-
kugel immer zur Hälfte der Sonne zugewendet und also
erleuchtet ist, die andere abgewendete Hälfte aber dunkel
bleibt, woraus Tag und Nacht entsteht. Die Umlaufs-
zeit um die Sonne nennen wir ein Jahr. Die Bahn, in
welcher die Erde läuft, oder wie es uns erscheint, die
Sonne um sich bewegt, ist nicht gerade so, daß die Sonne
immer in gleicher Höhe über dem Mittelpunkte oder Mit-
telkreise der Erde (Aequator) erschiene, sondern sie weicht
nach den Endpunclen (Polen) zu regelmäßig so ab, daß
dadurch die Tage und Nächte länger und kürzer, und' die
Luftbeschaffenheit wärmer oder kälter wird. Daraus ent-
springen die verschiedenen Jahreszeiten. Wenn närn-
ltch die Sonne sich von dem Mittelkreise der Erde, (dem
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
164
ren Sitz in Frankfurt am Main haben, seine gemein-
samen Angelegenheiten berathen und besorgen lässt*
Im Innern hat jedes deutsche Land volle Freiheit und
Unabhängigkeit, und daher auch verschiedene Einrich-
tungen und Verfassungen.
Zweites Kapitel.
Wie die gemeinnützigen Kenntnisse und überhaupt, was
der Mensch fühlt und denkt, andern Menschen mitge-
theilt werden können j
oder:
Bon Sprache und Schrift.
48. Was ist Sprache und Schrift?
Wort Sprache im weitern Sinne bezeichnet den
äußern Ausdruck dessen, was im Innern eines lebenden We-
sens vorgeht. In dieser Bedeutung haben auch die Thiere
eine Sprache, da sie die Gefühle und Begehrungen ihres
Innern , der thierischen Seele, durch Bewegungen und Tö-
ne äußerlich vernehmbar machen können. In engerer Be-
deutung aber hat nur der Mensch die Gabe der Sprache,
in welcher sie dtr Ausdruck der Vernunft, d. h. eine be-
stimmte Bezeichnung der Gedanken und Empfindungen durch
vestgefetzte Laute ist. Diese Laute sind die Bestandthede
der Wörter. Aus Wörtern bestehen die Sätze. Meh-
rere Sätze bilden eine Rede oder einen Vortrag. Die
der Natur abgelernten Regeln, nach welchen die Wörter
und Sätze gebildet werden, nennt man di- Sprachlehre;
die Regeln dks Vortrags umfaßt die Redekunst, welche
lehrt, wie man richtig, schön, und mit angemessenem Aus-
drucke sprechen soll.
Die Sprache dient jedoch nur unsere Gedanken und
Empfindungen solchen Personen zu erkennen zu geben, die
uns gegenwärtig sind. Es ist aber dem Menschen auch
höchst wichtig seine Gedanken und Empfindungen solchen
Personen mitzutheilen, die in Zeit und Raum von ihm
entfernt sinh. Deßwegen erfand man für jene hörbaren
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
— 167
Um (Manne, Sache), sondern von etwas Unbestimmtem
(Person oder Sache) rede; und deßwegen nicht sage der
(bestimmte) Mann, sondern ein (unbestimmter) Mann.
6. Zeitwörter zeigen an, daß Etwas gethan oder
gelitten wird; oder auch nur einen Zustand, in welchen
sich die Person oder Sache befindet, von welcher die Rede
ist; die erstern heißen Thätigkeitszeitwörter, die an-
dern Zustandszeitwörter. Thätigkeitszeitwörter zeigen
also ein Thun an, dieses Thun geht bald auf das Thuende
selbst zurück, z. B. ich besinne mich, ich entschließe mich
u. dergl. (zurückgehende Zeitwörter) bald auf einen
Gegenstand, der außer dem Thuenden, Handelnden ist. Z.
B. ich liebe — meine Aeltern; ich schreibe — einen
Brief; ich lese — ein Buch u. de,gl. (zielende Zeit-
wörter)» Die letzter» können auch umgekehrt von dem
Gegenstände gesagt werden, auf welchen das Thun übergeht,
dann zeigen sie ein Leiden dessen an, was der Handelnde
thut. Z. B. die Aeltern — werden geliebt, der
Brief wird geschrieben, das Buch — wird ge-
lesen.
Zustandswörter zeigen nur ein Seyn oder Werden an,
ohne Thätigkeit; einen Zustand, in dem sich Person oder
Sache befindet. Z. B. ich bin, ich werde, ich wache, ich
trauere, ich hungere, ich durste.
Weil alles Thun oder Seyn entweder eben jetzt
Statt findet, oder schon vorüber ist, oder erst künftig
Statt finden wird; so bestimmen die Zeitwörter zugleich,
ob das Thun oder Seyn in die gegenwärtige, vergan-
gene oder zukünftige Zeit fallt. Z. B. ich liebe, ich
habe geliebt, ich werde lieben; ich lese, ich habe gelesen, ich
werde lesen; ich werde geschlagen, ich bin geschlagen worden,
ich werde geschlagen werden.
7. Beiwörter zeigen einen Umstand an, oder eine Be-
schaffenheit, und stehen bei den Zeitwörtern, oder auch den
Eigenschaftswörtern. Z. B. schön; der Knabe schreibt
schön; das Mädchen spinnt schlecht; der Adler fliegt
hoch; der Hirsch läuft schnell.; der Mann ist sehr groß;
dev Winter allzu kalt.
8. Vorsetzwörter zeigen ein Verhältniß, oder eine
äußere Verbindung der Personen, Sachen, Handlungen
an. Z. B. an, außer, aus, bei, durch, für, gegen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
169
stand, auf welchen die Handlung des Hauptwortes über-
geht; z. B. Briefe — der Vater schreibt Briefe.
4. Zu dem Hauptworts kann ein Eigenschaftswort gesetzt
werden; z. B. der gute Vater.
6. Zum Eigenschastsworte oder Zeitworte kann ein Beiwort
kommen, z. B. schnell; der gute Vater schreibt
schnell Briefe.
6. Durch die Bindewörter können zwei Sätze verbunden
werden, z. B. der gute Vater schreibt sowohl schnell
Briefe, als auch andere Aussätze, wenn der gute Vater
Briese schreibt, so darf ihn Niemand stören.
Um die Verbindung mehrerer Wörter zu Sätzen zu be-
werkstelligen, so erleiden manche von ihnen gewisse Verände-
rungen , durch welche ausgedrückt werden soll, in welchem
Verhältnisse die Wörter zu einander stehen; diese Verände-
rungen heißen die Beugung der Wörter. Diese Beu-
gung ^esch'eht bei den Haupt- und Eigenschaftswörtern
durch fünf sogenannte Beugungsfälle.
Der erste zeigt die Person oder Sache bloß an, z. B.
der Vater, die Mutter, das Kind.
Der zweite zeigt einen Theil, Eigenschaft, Besitz u.
dergl. der Person oder Sache an, z. B. der Zweig des
Baums, die Süßigkeit des Zuckers, der Sohn des Va-
ters, der Lohn der Arbeiter u. s. w.
Der dritte zeigt an eine Person oder Sache, der et-
was zugehört, oder angeeignet werden soll; z. B. dem
Pferde gebühret Futter, bringe dem Vater diesen Brief;
gib den Blumen Wasser; gönne den Kindern die Freu-
de u. s. w.
Der vierte bezeichnet die Person oder Sache, welche
der Gegenstand des Handelnden ist, oder auf welchen die
Handlung übergeht; z. B. Gib die Blumen der Schwe-
ster; ich habe einen Brief geschrieben; der Lehrer hat
den Schüler gelobt.
Der fünfte zeigt die Person oder Sache an, die an-
geredet wird, z. B. Tod, wie bitter bist du! O Gott, ich
preise deine Güte!
Der Tisch ist roth, das Blatt des Tisches ist ge-
sprungen, gib dem Tische eine.andere Farbe, und mache
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
171
2. Das Kolon oder der Doppelpunct (:) wird gebraucht
a) um Vorder- und Nachsatz abzutheilen, wenn jeder ei-
nen oder mehrere Zwischensätze enthält; b) wenn man die
Rede eines Andern anführt; c) zur Anführung mehrerer
Abtheilungen, welche Abtheilungen selbst schon durch ein
Semikolon getrennt sind. Z. B. „Hier sind vielerlei
Rücksichten zu nehmen, erstens auf die Person; zweitens
auf die Sache; drittens auf die Umstände; viertens aus
die wahrscheinlichen Erfolge."
L. Das Semikolon, oder der Strichpunct (;) wird
gebraucht, wenn ein Satz zwar beendigt, aber der fol-
gende doch als Grund, oder als Folge u. dergl. mit dem
vorhergehenden in Verbindung steht, so daß beide nicht
durch einen Punct getrennt werden dürfen. Z. B. Ich
will mich hüten vor jeder Sünde; denn die Sünde ist der
Leute Verderben. So lange der Mensch lebt, ist er dem
Unglücke unterworfen; daher sagt man: „vor dem Tode
ist Niemand glücklich."
4. Das Komma (,) der Strich unterscheidet die Neben-
oder Zwischen-Sätze, und alle die einzelnen Worte, deren
eigentlich jedes einen eignen Satz ausmacht. Z. B. Mein
Haus, das ich bewohne, ist das schönste im Dorfe. Ein
Mensch, welcher lügt und stiehlt, wird von allen Men-
schen verachtet und geflohen. Auf die Setzung des Komma
kommt sehr viel an, wenn der Sinn richtig aufgefaßt wer-
den soll; man sieht dieß an folgenden Beispiele:
Ein Mann ist mir sehr wohl bekannt
Der hat 10 Finger an jeder Hand
Fünf und zwanzig Nägel an Händ' und Füßen
Wer wird dieß wohl zu deuten wissen?
6. Das Fragezeichen (?) wird bei einer ausdrücklichen
Frage gesetzt, z. B. was willst du? wer ist da?
6. Das Ausrufezeichen (!) steht gewöhnlich nach Empfin-
dungswörtern, oder nach solchen Sätzen, in welchen solche
Empfindungswörter vorkommen. Z. B. Ah, wie schön
singt der Vogel! Ach, wie schmerzt die Wunde! O, du
böser Bube! Pfui, der Schande! Es lebe der Landesva-
ter, hoch! — Folgende Stelle enthält die angegebenen Un-
terscheidungszeichen alle.
„Der Morgen nach dem furchtbaren Brande war ein
trauriger Morgen, und die schönen Strahlen der sanft auf-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
129 —
Die Pcklen sitzen inwendig an den Schaaken am Rande her-
um, fast immer da, wo ein Wasserwurm ein Loch gebohrt
hat. Um nun zu verhindern, daß kein Wasser eindringe,
schwitzt der Wurm einen Schleim vor die Löcher, der sich
verhärtet und woraus die Perle entsteht. Das Innere
von der Schaale nennt man die Perlmutter, aus wel-
cher verschiedene Sachen verfertigt werden. Die Perlen«
muschel bekommt man durch Taucher, welche an Stricken
ins Meer hinabgelassen werden, die mit einem Meerschwam«
me vor dem Munde, und einem Gefa5 zu den Muscheln
sich im Meeresgrunde der Gefahr aussetzen zu ersticken oder
von Seethieren getödtet zu werden. Weniger gefährlich ist
es, wenn sich Jemand in einer Taucherglocke in das' Meer
hinabläßt, wo er in einem verschlossenen Gefäße, das durch-
sichtig ist und doch Luft hat, vor dem Ersticken und den
Anfällen der Seethiere gesichert ist.
Die größte unter allen Mu,cheln ist die Riesenmuschcl,
die oft über 100 Pfund wiegt.
Die Pslanzenthiere machen gewissermaßen eine
Mittelgattung zwischen den Thieren und Pflanzen, oder den
Uebergang von einer Classe zur andern; da ihr Leben und
ihre Bewegung fast unmerklich ist. Bekannter als sie selbst
sind ihre Gehäuse, und unter diesen am Bekanntesten die
Korallen und der Badeschwamm.
29. Aie politische Erdbeschreibung.
T)ie Einrichtungen der menschlichen Willkür, welche die
politische Geograph^ beschreiben soll, erstrecken sich haupt-
sächlich auf zweierlei Gegenstände, nämlich auf die Ver-
Hallnisse der Menschen zu einander selbst, und dann auf
die Erde und deren Eintheilung Benennung und dgl. Also
Volk und Land sind die zwei Dinge, die beschrieben wer-
den müssen. Unter Volk versteht man nämlich eine aus
dem Naturzustände herausg^cetene Gesellschaft Menschen,
die durch gewisse gemeinsame Bande unter sich verbunden
und von andern Menschen getrennt ist. Diese Bande sind
hauptsächlich Abstammung, Sprache, Lebensweise,
Gesetze. Ein Land ist ein willkürlich begrenztes Stück
Erde. Gewöhnlich wird ein Land auch nur von einem
Volke bewohnt, indem die Landesgrenze auch die Verbin-
dung der Völker, oder ihre Trennung bewirkt; koch ist dieß
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
37. Der Bauernstand.
Ñ)er älteste und ungemein achtungswerthe Stand der Bauern
theilt sich nach den drei Naturreichen, aus welchen er seine
Erzeugnisse (Producte) hernimmt, in eigentliche Bauern,
Viehzuchtler und Bergleute. Die erstem, welche
Felder, Wiesen, Wälder, Weinberge, Obst- und Gemüß-
garten bearbeiten und der Natur ihre Gaben darinne abge-
winnen, nennt man auch Landwirthe, und ihr Gewerbe
die Landwirthschaft. Ihr Zweck ist die Erzielung
der Producte des Pflanzenreichs. Dieses Geschäft
steht in Absicht seiner Nützlichkeit unter allen Andern oben
an, in Absicht seiner Schwierigkeit und Kunstverständigkeit
steht es keinem andern nach. Der Feldbauer, der Obstgärt-
ner, der Winzer, der Forstmann u. vergl. bedarf eine große
Kenntniß des Bodens, der Gewächse, der Geräthe, der Zeit
und Weise, wie Alles gesäet, gepflegt, beärntet werden
muß, dazu einer Thätigkeit und Sorgsamkeit, die den
Stand, der uns ernährt, höchst achtungswerth macht; ja
Der Bauer ist ein Ehrenmann,
Er haut für uns das Feld;
Wer eines Bauers spotten kann,
Ist mir ein schlechter Held.
Dabei ist für Gesundheit, Zufriedenheit, Wohlstand,
Unabhängigkeit und wahre Lebensfreuden in keinem Stande
besser gesorgt, und der Bauer hat gar nicht Ursache irgend
einen Andern zu beneiden.
Mit der eigentlichen Land- oder Feldwirthschaft ist die
Viehzucht, oder die Gewinnung der Producte
des Thierreichs gewöhnlich enge verbunden. Doch ist
dieß nicht nothwendig, ist auch nicht überall; denn es gibt
ganze Völkerschaften, die sich ausschließlich mit der Vieh-
zucht beschäftigten und wenig oder keinen Feldbau haben;
man nennt, sie Nomaden oder Hirtenvölker. Auch
unsere Jäger, Fischer, Bienenväter u. dergl. gewinnen
Producte des Thierreichs unabhängig vom Feldbaue. Wo
aber, und in wiefern Ackerbau und Viehzucht mit einander
verbunden sind, unterstützen sie sich gegenseitig gar sehr,
da die Viehzucht zur Bearbeitung und Düngung des Ackers
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
153
selbst erlitten hat, Theils die Angelegenheiten der
Menschheit, Das erstere nennen wir Geschichte der
Erde, das letztere Menschengeschichte.
Es ist ganz gewiss, dass unsere Erde im Kampfe
mit den übrigen Elementen, Feuer, Wasser und Tust
grosso Veränderungen erlitten ha,t, Erdbeben, Aus-
brüche feuerspeiender Berge, U ob erschwern mun gen und
grosse Sturmwinde waren es, welche diese Veränderun-
gen hervorgebracht haben. Durch sie hat die Erde ihre
gegenwärtige Gestalt erhalten. Doch ist es schwer im
Einzelnen die Veränderungen nachzuweisen, weil sie
grössten Theils viele Jahrtausende über alle menschliche
Geschichtsbücher hinausreichen. Nur von den geringern
Veränderungen, die in manchen Gegenden vorgefallen
find, hat man bestimmte Nachrichten, So weiss man,
dass an manchen Orten, wo jetzt Meer ist, vestes Land
war; das durch Erdbeben und Ueberschwemmung un-
tergegangen ist; dass manche Inseln aus dem Meeres-
grunde durch das unterirdische Feuer herausgehoben
worden find; dass andere sich durch Anhäufung der an-
geschwemmten Sandmassen gebildet haben; dass hie
und da das Meer in engere Ufer zusammengedrängt
und das veste Land erweitert worden ist; dass Erdstriche
vom veilen Lande abgerissen sich als Inseln festgesetzt
haben; dass die Flüsse hie und da ihren Lauf verändert
haben; dass Quellen vertrocknet, andere entstanden find,
dass sich sogenannte Baien und Buchten, Erd- und
Meerengen, Vorgebirge und Erdzungen, und selbst auf
dem vesten Lande Hügel und Thäler gebildet haben,
wo sonst dergleichen nicht waren.
Doch sind diese Veränderungen nwr sehr gering
gegen die grossen Erdumwälzungen und Erschütterun-
gen, von welchen wir zwar keipe geschriebenen Nach-
richten haben, aber doch an der'erde selbst unverkenn-
bare Spuren finden. Wir finden nämlich auf den höch-
sten Gebirgen eine Menge Ueberbleibsel ehemals leben-
diger Wesen, welche jetzt versteinert sind und Theils
aus Ueberresten von Thieren bestehen, die in den Ge-
genden, wo lio jetzt versteinert gefunden werden, gar
nicht leben können, Theils und vorzüglich aus Seegc-
schüpsen, von welchen unbegreiflich seyn würde, wie
sie hierher gekommen, wenn man nicht annehmen wollte,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
— 155 —
und Mangel getrieben, auch vielleicht durch ungünstige
Naturereignisse, Erdbeben, Ueberfchwemmungen ver-
jagt, oder auch durch die Begierde nach grösseren Be-
sitze und Genusse veranlasst, in die übrigen Asiatischen.
I.ander und endlich in die entferntem Gegenden der
Erde. Die Noth machte sie erfinderisch; der Boden,
der nicht überall freiwillige Früchte hervorbrachte,
machte sie arbeitsam, die Kämpfe mit den wilden Thie-
ren, die überall früher als der Mensch sich Wohnplätze
gesucht hatten, veranlassten sie zum geselligen Beisam-
menbleiben , und die Streitigkeiten mit andern Volker-
stämmen über das Mein und Dein erregte die Kriege,
welche die gesetzlichen Einrichtungen und das Zusam-
mentreten Vieler zu Schutz und Trutz zur Folge hat-
ten. So entstanden aus den Familien Völker, die nach
und nach ganze Reiche und weitläufige Staaten stifteten
und durch gegenseitigen Schutz, gemeinschaftliche Sprache,
Sitten, Gesetze sich enge an einander anschlössen und so
vermehrten und verbreiteten. Die merkwürdigsten un-
ter den allen Völkern, die eins nach dem andern sich
besonders hervorthaten, waren dio Assyrer, Perser,
Griechen und Römer. Die Assyrer waren die ersten,
welche ungefähr 1400 Jahre vor Christi Geburt unter
ihrem Könige Ninus einen grossen Theil von Ober-
asien unter ihrer Herrschaft vereinigten. Die Gemahlin
dieses Königs, Semiramis, baute die grosse Stadt Ba-
bylon, die für ein Wunder der alten Welt galt, Man-
che Veränderungen erlitt dieses Reich, und es entstan-
den aus demselben drei neue Reiche, nämlich das neu-
assyrische, das babylonische und modisch e. Von
einem derselben, dem neu,-assyrischen, wurde auch das
israelitische, von dem babylonischen das jüdische Reich
besiegt und unterjocht, dessen Bewohner die Hebräer
hiessen. Diese Hebräer waren die Nachkommen einer
Hirtensamilie, deren Stammväter Abraham, I fa a c
und Jacob in Palästina ein herumziehendes Leben führ-
ten. Jacob zog, durch eine Hungersnoth veranlasst,
näch Aegypten? welches damals das gebildetste, frucht-
barste Land war und unter Königen stand, die den Na-
rrt tm Pharao führten- Bei einem dieser Pharaonen wap
einer der Söhne Jacobs, mit Namen Joseph, welchen
feine Brüder zum Sclaven nach Aegypten verkauft h&G
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Christi Abraham Abraham Jacob Jacob Joseph
— 103 Tv
10. Die physikalische Erdbeschreibung.
Die physikalische Erdbeschreibung lehrt uns folgendes ken-
nen: 1) Die Beschaffenheit der Erde (oder eigentlich
nur der Erdrinde, weil wir von der innern Beschaffenheit
der Erde Nichts wrhen können,). in sofern sie aus vesten und
flüssigen Körpern zusammengesetzt ist. 2) Die Atmosphäre,
d. h. den Dunstkreis, der unsere Erde umschließt und die
davon abhängenden Folgen 3) Die Erzeugnisse oder
Produkte der Erde, wozu auch die Menschen gehören.
11. Land und Wasser. ,
Die Erdoberfläche besteht aus vestem Lande und Wasser.
Nur der vierte Theil ist vestes Land, das übrige liegt unter
Wasser. Das Land besteht aus Ebenen oder Gebirgen.
Em Gebirge ist eine Reihe zusammenliegender Berge, d. h.
Erhöhungen über der Ebene. Die Vertiessmgen zwischen den
Bergen heißen Thäler. Eine in das Meer sich erstreckende
hervorstehende Landspitze, heißt ein Vorgebirge; ein schma-
ler Erdstrich, der sich ins Meer erstreckt, eine Erdzunge.
Ein Stück Land, das von allen Seiten mit Wasser umge-
den ist, heißt eine Insel; wenn es noch an einer Seite mit
dem vesten Lande zusammenhängt, eine Halbinsel. Eine
Land- oder Erd enge ist ein schmaler Landstrich zwischen
zwei Meeren. Eine Meerenge oder ein sogenannter Ka-
nal ist ein Meeresstrich zwischen zwei vesten Ländern.
Das Wasser ist entweder schon in Meeren gesammelt,
oder eö fallt aus der Luft herab, oder es entspringt auf
der Erde aus Quellen, fließt durch mehr oder weniger
Land hindurch und fällt wieder in das Meer. Der Aus-
fluß einer Quelle macht einen Bach; aus der Vereinigung
mehrerer. Bäche entsteht ein Fluß; vereinigen sich mehrere
Flüsse, so bilden sie einen Strom, der sich endlich ins
Meer ergießt. Die Grenzen der Flüsse heißen Ufer, die
Grenzen des Meeres Küsten. Größere Wassersammlun-
gen; die von allen Seiten mit vestem Lande eingeschlossen
sind, nennt man Seen, kleinere Teiche. Die große
Waffersammlung, welche unsere Erdkugel umschließt, heißt
zum Unterschiede der kleineren Seen, welche auch zuwei-
len Meere genannt werden, das Weltmeer, der Ozean.
Die Tiefe desselben ist sehr verschieden, an den Küsten ist
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]